Bronzener "Stern des Sports" leuchtet über Hoogstede

Quelle: Grafschafter Nachrichten vom 11.09.2019

Autor: André Behrends

Mit einem Projekt für mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz hat der SV Hoogstede das Rennen um die „Sterne des Sports“ gewonnen. Der Verein wurde am Montag in Nordhorn ausgezeichnet. Auf Platz 2 landete die DLRG Uelsen, Platz 3 ging an die SG Bad Bentheim.

Nordhorn. Der SV Hoogstede ist mit dem bronzenen „Stern des Sports“ ausgezeichnet worden. Die Niedergrafschafter setzten sich auf Kreisebene gegen 15 weitere Bewerber durch und sind damit im Rennen um den Silber-Stern, der Mitte November auf Weser-Ems-Ebene in Bad Zwischenahn verliehen wird. Das Bundesfinale um den Gold-Stern entscheidet sich Ende Januar in Berlin.

Mit dem Wettbewerb um die „Sterne des Sports“ ehren die Volksbanken und Raiffeisenbanken gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund das gesellschaftliche Engagement von Sportvereinen aus. In der Grafschaft wird der Wettbewerb seit 2008 jedes Jahr von der Grafschafter Volksbank, der Volksbank Niedergrafschaft und dem Kreissportbund organisiert.

Herta Koops, Vorsitzende des SV Hoogstede, nahm die Auszeichnung am Montagabend im NINO-Hochbau in Nordhorn entgegen. Neben dem Bronze-Stern erhält der Verein einen Geldpreis in Höhe von 1500 Euro. Auf dem zweiten Platz (1000 Euro) landete die DLRG-Ortsgruppe aus Uelsen, die sich in den vergangenen Jahren komplett neu aufgestellt hat und einen enormen Zulauf verzeichnet. Platz drei (500 Euro) ging an die SG Bad Bentheim, die bei ihrem Projekt „Plogging“ Laufen und Müllsammeln verbindet.

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Der SV Hoogstede überzeugte die Jury mit einem Konzept, das auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz ausgerichtet ist. Unter dem Motto „HSV for Future – Plastikberge nicht mit uns“ hat im Verein bereits vor einigen Jahren ein Umdenken eingesetzt. Um den eigenen Müllberg zu reduzieren, verzichtet der SV Hoogstede weitgehend auf den Einsatz von Plastik. So gibt es kein Einweggeschirr mehr. Um den Einsatz von Plastiktüten zu vermeiden, hat der Verein jedem der rund 1350 Mitglieder eine Stofftasche mit Vereinslogo geschenkt.

Hinzu kommen noch viele weitere Projekte, die den Umweltgedanken stärken: Der im Verein verbrauchte Strom wird von einer benachbarten Biogas-Anlage produziert (auch für andere öffentliche Abnehmer), die Warmwasseraufbereitung erfolgt durch eine Solaranlage auf dem Dach des Vereinsheims. Fahrten zu Auswärtsspielen werden per Fahrrad oder Fahrgemeinschaft angetreten. In einer Kleiderkammer werden Trikots, Schuhe und Trainingsbekleidung überprüft, aufgearbeitet und weitergegeben.

Die Umsetzung der Ideen habe Zeit und auch Geduld erfordert, berichtete Herta Koops: „Nicht alle Mitglieder waren sofort vom Erfolg dieser Maßnahmen überzeugt. Bei den Kindern hingegen ging das ganz schnell, die haben einfach ein Gespür für dieses Thema – das ist schon phänomenal.“

Viel Gutes im Verborgenen

Zu den ersten Gratulanten des SV Hoogstede gehörte Landrat Friedrich Kethorn, Schirmherr der „Sterne des Sports“ auf Kreisebene. Der Wettbewerb trage vieles, was unbemerkt im Verborgenen stattfinde, in die Öffentlichkeit, sagte er. Das bestätigte Bodo Werner, Vorsitzender des Kreissportbunds. Der Sport bestehe nicht nur aus Ligen, Meisterschaft und Training, sondern erfülle in hohem Maß eine soziale Aufgabe. Jürgen Timmermann, Vorstand der Grafschafter Volksbank, äußerte die Hoffnung, dass der Wettbewerb durch seine Strahlkraft in den Vereinen Motivation und Euphorie schaffe.

Eine fünfköpfige Delegation des SV Hoogstede um die Vorsitzende Herta Koops (mit Stern) nahm in Nordhorn den Preis entgegen. Es gratulierten (von links): Harald Lesch (Genossenschaftsverband Weser Ems), Berthold Scholte-Meyerink (Volksbank Niedergrafschaft), Jürgen Timmermann (Grafschafter Volksbank), Bodo Werner und Renate Grzmehle (Kreissportbund) und Landrat Friedrich Kethorn. Foto: Ralf Prigge