Schüttorf. Die Lebenshilfe in der Grafschaft Bentheim setzt sich im gesamten Landkreis dafür ein, dass Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden. Seit Frühjahr dieses Jahres arbeitet die 23-jährige Sema Gümüs nicht mehr in der Werkstatt der Lebenshilfe. Die Grafschafter Volksbank ermöglicht ihr mit Unterstützung des Fachdienstes „Job INKLUSIV“ einen Werkstattarbeitsplatz im Betrieb in der neuen Schüttorfer Geschäftsstelle. Der Fachdienst der Lebenshilfe in der Grafschaft Bentheim ist laut einer Pressemitteilung eine „sozialraumorientierte Werkstatt, die es Menschen mit Behinderung ermöglicht, nach ihren Interessen und Fähigkeiten inklusiv am Arbeitsleben teilzunehmen“. „Für uns ist der Landkreis Grafschaft Bentheim mit seinen Unternehmen unsere Werkstatt“, betont Werkstattleiter Jonas Roosmann beim gemeinsamen Besuch der renovierten und neu gestalteten Filiale der Grafschafter Volksbank in Schüttorf. Die Grafschafter Volksbank bietet Sema Gümüs nun einen Werkstattarbeitsplatz im Betrieb. „Wir freuen uns, so einen Beitrag zur Inklusion zu leisten“, erläutert Jürgen Brameier, Leiter der Geschäftsstelle. „Nach dem erfolgreichen Praktikum bei uns im Haus haben wir direkt darüber nachgedacht, Sema einen längerfristigen Arbeitsplatz anzubieten. So ist sie seit Mitte Mai zwar weiterhin Beschäftigte der Lebenshilfe, jedoch auf einem ausgelagerten Arbeitsplatz.“ Sema kommt selbst gebürtig aus Schüttorf und ist Kundin der Volksbank, somit hat sie durch diese Beschäftigungsmöglichkeit einen Arbeitsplatz direkt in ihrem Sozialraum. Sie ist zuständig für die Bewirtung der Kunden bei Terminen in der Bank, darüber hinaus können ab sofort auch Produkte der Lebenshilfe-Eigenmarke „Mit Herz von Hand“ in Schüttorf bei ihr gekauft werden.
Arbeitsplatz mit Sema eingerichtet
„Viele Fähigkeiten aus der Hauswirtschaft hat sie bereits im Vorfeld gelernt, sodass sie gut vorbereitet in der Filiale beginnen konnte“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Die Einarbeitung und Unterweisungen vor Ort zum Beispiel am Kaffeevollautomaten wurden in der ersten Woche komplett durch den Fachdienst „Job INKLUSIV“ übernommen und ihr Arbeitsplatz zusammen mit Sema eingerichtet. Durch ein „coaching on the job“ konnten laut Lebenshilfe alle Abläufe eingeübt werden, sodass sie sich sicher in ihren Aufgaben fühlen kann. Zwei Kollegen aus dem Kundenservice sind als sogenannte Paten Ansprechpartner für Sema vor Ort.
Zurzeit arbeiten etwa 130 Menschen mit Behinderung auf Werkstattarbeitsplätzen im Betrieb in der gesamten Grafschaft Bentheim. Hierbei gibt es Einzel- oder Gruppenarbeitsplätze in unterschiedlichen Betrieben, die durch die Fachkräfte von „Job INKLUSIV“ pädagogisch begleitet werden. „Unsere Beschäftigten leisten durch die Außenarbeitsplätze in den Betrieben einen wertvollen Beitrag und sind Teil der Gesellschaft“, erklärt Jonas Roosmann weiter. „Die Lebenshilfe freut sich jederzeit über neue Firmenpartner, die sich dazu entschließen Menschen mit Behinderungen in ihren Betrieben als bereichernde Mitarbeitende anzustellen. Unser oberstes Ziel ist es, so viele Personen wie möglich nachhaltig in ein sozialversicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis zu bringen.“
Die Zusammenarbeit mit der Grafschafter Volksbank sei ein gutes Beispiel für Inklusion auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt: „Sema Gümüs wurde sofort wie selbstverständlich in das Team der Filiale aufgenommen“, betont die Lebenshilfe.