Quelle: Grafschafter Nachrichten 3. Februar 2023; Autorin: Julia Henkenborg;
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Die jüngste Geschäftsstellenleiterin in der Historie der Grafschafter Volksbank - das ist
Alina Hoesmann. Die 25-Jährige leitet seit dem 1. Januar dieses Jahres die Geschäftsstelle in Brandlecht. Zu ihrem Team gehören zwei Mitarbeiterinnen. Alina Hoesmann ist mit Abstand die Jüngste in der Brandlechter Volksbank. Ihre Kolleginnen hätten den Wechsel in der Geschäftsstellenleitung jedoch gut aufgenommen.
„Die Stellen werden intern ausgeschrieben, darauf kann sich jeder bewerben“, sagt Hoesmann. Das Bewerbungsverfahren ist intensiv, es enthält mehrere Runden, in denen die Bewerber verschiedene Aufgaben erfüllen müssen. „Mir wurde nach dem Verfahren, als ich die Zusage bekommen habe, von mehreren Kollegen widergespiegelt, dass ich das wohl
wirklich sehr gut gemacht habe“, sagt die junge Bankerin. Wie viele sich neben ihr für den Posten beworben haben, weiß sie nicht. Zu ihren Aufgaben gehört nun neben der Betreuung ihres eigenen Kundenstammes auch alles Organisatorische, was in der Brandlechter Geschäftsstelle anfällt, sowie die Zusammenarbeit mit den anderen Geschäftsstellenleitern.
Schon früh begann der Werdegang der jungen Nordhornerin bei der Volksbank. „Ich habe 2016 an der Kaufmännischen Berufsbildenden Schule in Nordhorn mein Fachabitur abgelegt und das dafür notwendige Praktikum damals schon bei der Volksbank gemacht“, sagt Hoesmann. Nach dem Praktikum arbeitete sie in den Schulferien als Aushilfe
dort, schließlich wurde ihr ein Ausbildungsplatz angeboten. Diesen nahm sie auch gerne an, schob aber zwischen Schule und Ausbildung noch ein Jahr ein, in dem sie unter anderem bei der Bundeswehr war.
Inzwischen sei es nicht unüblich, Schulpraktika in der Bank zu machen und auch nicht, guten Praktikanten danach einen Ausbildungsplatz anzubieten. „Das machen wir durch den Fachkräftemangel inzwischen vermehrt so, es gibt nicht mehr die große Bewerberflut, wie noch vor ein paar Jahren“, sagt Hoesmann.
Besonders der Umgang mit Kunden macht ihr Spaß. „Ich war vorher in der Filiale in Neuenhaus und hatte da meinen Kundenstamm. Das war schon schwer, sich da zu verabschieden“, sagt sie. Jetzt ist sie damit beschäftigt, ihre neuen Klienten in Brandlecht
kennenzulernen und alle zu einem persönlichen Gespräch in die Filiale einzuladen. Dort fühlt sie sich sehr wohl. Die gebürtige Nordhornerin hat viele Bekannte und Freunde in Brandlecht. Daher kennt sie auch viele ihrer neuen Kunden schon oder diese kennen ihre Familie. Ein Problem im Umgang und der Professionalität sei das aber nicht.
Neben dem vollen Kalender als Geschäftsstellenleiterin hat Alina Hoesmann auch
sonst viel zu tun. In ihrer Freizeit spielt sie Völkerball im Heseper SV. „Das mache ich schon, seit ich elf Jahre alt bin“, sagt sie. Außerdem engagierte sie sich lange in der Landjugend Isterberg, eine Zeit lang sogar als 2. Vorsitzende. Zudem nutzt sie die Zeit nach der
Arbeit, die Wochenenden und Teile ihres Urlaubes, um sich weiterzubilden. „Erst im vergangenen Jahr habe ich meinen Bankfachwirt abgeschlossen, das hat zweieinhalb Jahre gedauert“, erzählt sie. Direkt im Anschluss daran hat sie eine Weiterbildung zur
Bankbetriebswirtin gehängt. „Die dauert aber nur acht Monate, da sind im April die Prüfungen“, sagt die Nordhornerin.
Während Corona waren viele Veranstaltungen zu den Weiterbildungen online, nun sind sie wieder in Präsenz. Dafür fährt sie beinahe jeden Samstag nach Lingen. Dort geben Dozenten der Genossenschaftsakademie Kurse in den Räumlichkeiten der dortigen Volksbank. Finanziell wird sie bei den Weiterbildungen von ihrem Arbeitgeber unterstützt. Und auch die Kollegen unterstützen sie, indem sie ihr in Prüfungsphasen den Rücken freihalten und sie problemlos Urlaub zum Lernen nehmen kann.